8 Tipps zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung

Industriemeister Online Campus Dozent und Gründer Christian Herwig
Christian Herwig
15.8.2023

Die Prüfung zum Industriemeister Chemie ist eine anspruchsvolle Prüfung, die viel Vorbereitung und harte Arbeit erfordert. Mit der richtigen Herangehensweise kannst Du die Prüfung bestehen und zum zertifizierten Industriemeister Chemie werden. In diesem Artikel geben wir dir 8 Tipps, die Dir bei der Vorbereitung auf die Prüfung helfen und deine Erfolgschancen erhöhen. Diese Tipps decken alles ab, vom effektiven Lernen bis zum klugen Zeitmanagement, sodass Du sicher sein kannst, alles zu berücksichtigen, um erfolgreich zu sein.

1. Ziel setzen – Die Bedeutung der Industriemeister Chemie-Prüfung

Durch das Bestehen der Meisterprüfung kannst Du deine erworbenen Fachkenntnisse aus den verschiedenen Disziplinen (Chemie, Verfahrenstechnik, Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement, u.v.m.) und Fähigkeiten in der chemischen Produktion und Prozessoptimierung unter Beweis stellen. Eine erfolgreiche Prüfung führt dich zu besseren Karrierechancen, höherem Einkommen und mehr Verantwortung. Es ist daher wichtig, sich gründlich auf diese Prüfung vorzubereiten und das erforderliche Wissen und Verständnis zu erlangen, um in der chemischen Industrie erfolgreich zu sein.

2. Erstelle einen Lern- und Zeitplan

Das Erstellen eines Lernplans ist ein wichtiger Schritt, um effektiv und strukturiert zu lernen. Informiere dich, welche Themen eine hohe Prüfungsrelevanz besitzen und wie viel Zeit Du für das jeweilige Thema einplanen möchtest.  Hierbei helfen dir vergangene Prüfungen oder die Strukturierung der schriftlichen Prüfung, welche  bei der IHK abrufbar ist.

Berücksichtige deine persönlichen Verpflichtungen und den verfügbaren Zeitrahmen. Erstelle einen realistischen Zeitplan. Plane auch Pausen und Erholungszeiten ein.

Ein gut durchdachter Lernplan kann helfen, deine Ziele effizient zu erreichen.

Mein Tipp: Fange mit der Prüfungsvorbereitung spätestens 8 Wochen vor der Prüfung an. Lerne mit Unterbrechungen zwischen 4 und 6 Stunden.

3. Finde heraus welcher Lerntyp du bist und nutze die optimale Lernmethode

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest Du herausfinden zu welchem Lerntyp Du gehörst.

Visuelle Lerntypen nehmen die Informationen visuell, d. h. durch das Sehen auf. Dieser Lerntyp arbeitet eher mit Karteikarten, Zusammenfassungen von Inhalten, Notizen, Tafelbildern, Textmarkierungen, Mindmap oder Videos.

Auditive Lerntypen sind gute Zuhörer und können verbale Erklärungen leicht aufnehmen, behalten und wiedergeben. Daher lernen diese Typen eher durch Vorträge, Referate oder Präsentationen.

Kommunikative Typen bevorzugen zu Lernen das Gespräch also Dialoge oder Diskussionen. Für kommunikative Lerntypen ist es wichtig, sowohl Fragen zu stellen als auch Fragen zu beantworten. Daher sind für diese Lerntypen Lerngruppen ideal.

Der motorische Lerntyp versteht bestimmte Abläufe am besten, wenn er sie selbst durchführt. Er muss an der zu lernenden Handlung direkt beteiligt sein.  Eine andere Beschreibung dieser Lernform wäre "learning by doing".

4. Festigen des gelernten durch Wiederholungsübungen

Übungen sind ein integraler Bestandteil des Lernprozesses und spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung auf Prüfungen und Tests.

Die gelernten Inhalte sollten zeitnah durch Übungen gefestigt werden. Warum? Hierbei zeigen sich Wissenslücken und Schwachstellen. Zusätzlich machst Du dich mit den Anforderungen vertraut, die in einer Prüfung an dich gestellt werden.

Übungsaufgaben helfen dir auch einzuschätzen welchen Zeitrahmen Du für eine Aufgabe benötigst. Dies hilft dir in der Prüfung den Prüfungszeitrahmen effizient zu nutzen; zusätzlich gewinnst Du an Selbstvertrauen. Du gewinnst dabei in der mentalen Vorbereitung, da dir die Angst vor Aufgabenstellungen genommen wird und reduzierst damit automatisch den Prüfungsstress.

5. Bewerte deinen Lernfortschritts – motiviere Dich!

Betone die Bedeutung von Übungstests als Maßstab, um deinen eigenen Lernfortschritt zu bewerten. Stelle anhand deiner Lernplanung fest, welche Lernfortschritte Du gemacht hast!

Du bist mit deinen Fortschritten zufrieden? Prima, dann belohne Dich! Nutze hierzu eine Lernpause und vergegenwärtige Dir nochmals, was Du erreicht hast!

6. Die Bedeutung von ausreichend Schlaf und Bewegung für erfolgreiches Lernen

Vernachlässige in der Phase der Prüfungsvorbereitung Schlaf und Bewegung nicht. Zwei Zutaten die für erfolgreiches Lernen und kognitive Leistungsfähigkeit entscheidend sind.

Schlaf spielt eine entscheidende Rolle im Lernprozess, da hier Lerninhalte im Gedächtnis stabilisiert werden und den Wissenserwerb unterstützen. Schlafmangel und ein Defizit an Erholung sind für die Phase der Prüfungsvorbereitung kontraproduktiv.

Durch körperliche Bewegung werden wir mit frischer Energie versorgt. Unser Körper und die kognitiven Fähigkeiten werden durch die bessere Durchblutung positiv beeinflusst. Unsere Gedanken werden temporär von der Prüfungsvorbereitung abgelenkt und die Motivation wird gesteigert.

Ergänzend trägt Bewegung zum Abbau von Stress bei, welcher oft den Lernprozess beeinträchtigt.

7. Realitätsnahe Prüfungssimulation

Um realitätsnahe Prüfungssimulationen durchzuführen ist es unerlässlich mit unbekanntem Übungsmaterial zu arbeiten!

Die Festigung von Lerninhalten in der Prüfungsvorbereitung erfolgt in der Regel mit Übungen, die von Dozenten ausgehändigt wurden oder aus älteren Prüfungsaufgaben. Diese werden häufig nur reproduziert und sind zum Teil nicht wirklich verstanden. Daher sind diese Aufgaben für eine „Generalprobe“ ungeeignet.

Schaue dir die letzten 2-3 durchgeführten Industriemeister-Prüfungen nicht an! Lege Sie beiseite und nutze sie zur Prüfungssimulation.

Suche dir ca. 2-3 Wochen vor der Prüfung einen geeigneten Lernort, wähle den identischen Zeitrahmen, richte dir die entsprechende Prüfungszeit ein und starte deine Prüfungssimulationen.

Du erkennst Schwachstellen? Jetzt hast Du noch Zeit die Lücken zu schließen.

8. Tag der Prüfung

Der Tag der Prüfung beginnt schon tags zuvor. Hast Du alle Utensilien, Taschenrechner, Tabellenbücher und Hilfsmittel beisammen? Vermeide alles, was am Prüfungstag für zusätzliche Zeitnot und Stress sorgt!

Wenn Du bis hier gelesen hast, solltest du bestens vorbereitet zur Prüfung gehen. Bekanntlich ist gute Vorbereitung die halbe Miete!

Starte den Tag entspannt und positiv. Finde deine Routine, wie Du mit den Prüfungsdruck am besten umgehst. Plane ausreichend Zeit und Puffer ein, um zum Ort der Prüfung zu gelangen.

Stelle nochmals sicher, dass Du alles Notwendige eingepackt hast.

Überschlage die ausgehändigte Prüfung inhaltlich. Verschaffe dir einen Überblick über die Themen und beginne mit den Aufgaben, die du direkt lösen kannst. Dadurch gewinnst du Selbstvertrauen, verringerst den Zeitdruck und gewinnst an Sicherheit.

Lese die Aufgaben gründlich! Achte auf Signalwörter!

Schreibe keine Antworten vor und übertrage diese dann. Das ist zeitlich nicht vorgesehen.

Verliere die Zeit nicht aus den Augen. Wenn du den unter „4“ beschriebenen Hinweis berücksichtigt hast, kannst Du ggf. abschätzen welchen Zeitrahmen du für den Rest der Aufgaben benötigst.

Beachte auch die Begrifflichkeiten „Nennen“ und „Erläutern/Erklären“. Prüflinge neigen dazu alles erklären zu wollen. Eine verständliche, aber nicht notwendige Reaktion, die unnötig Zeit kostet.

Fasse dich kurz, ohne das Wesentliche auszulassen. Auch hier zahlt sich eine seriöse Vorbereitung aus. In der Lernphase, wo Inhalte thematisch strukturiert und komprimiert gelernt werden, sollten bevorzugt die essenziellen Informationen niedergeschrieben oder getextmarkert sein. Diese lassen sich folglich in der Prüfung auch entsprechend leichter komprimiert wiedergeben.

Du hast alle Aufgaben abgearbeitet und noch Zeit? Nutze die vollumfängliche Zeit, um die Aufgaben und Antworten nochmals Korrektur zu lesen. Prüfe, dass Du alles Aufgaben und Fragen abgearbeitet hast.

Viel Erfolg!